Durch eine in Münster veranstaltete Messe im Herbst/Winter 2018 wurde ich auf WeAupair aufmerksam, welche sich um die Vermittlung deutscher Aupairs ins Ausland aber auch ausländischer Aupairs nach Deutschland kümmert.
Ich war mit dem Ziel auf die Messe gegangen, Inspirationen für einen an das Abitur anschließenden Auslandsaufenthalt in Spanien zu finden. Das Gespräch mit zwei Vertreterinnen der Organisation fand ich sehr überzeugend, weshalb ich mich nach der Messe weiterführend auf der Website informierte. Schnell war das nächstgelegene Beratungsbüro gefunden und so vereinbarte ich direkt per Mail einen Termin.
Dort angekommen, wurde mir ausführlich erläutert, was auf mich zukommen würde. Es wurde danach gefragt, welche Erfahrungen ich bereits im Umgang mit Kindern hätte und was ich in meiner Freizeit so mache. Nach dem sehr kompetenten Gespräch, fühlte ich mich nochmals bestärkt und sicher in meiner Entscheidung das Abenteuer Au-pair antreten zu wollen. Man hatte mir auch direkt die auszufüllenden Bewerbungsunterlagen mitgegeben, sodass ich mich daran machte, Fragen zu meiner Person, meinen Qualifikationen und Wünschen zu beantworten. Weiterhin sollten den Unterlagen auch ein persönlicher Brief an die zukünftige Gastfamilie, Fotos sowie schriftliche Bescheinigungen über Erfahrungen im Umgang mit Kindern beigefügt werden.
Nach dem Einreichen meiner Unterlagen wurden diese an die zuständige Kollegin in Madrid weitergeleitet. Daraufhin sendetet sie mir eine Auswahl an verschiedenen Familien, mit denen ich Kontakt aufnehmen konnte. Es folgten Skype Telefonate, die dabei halfen, sich nochmal ein besseres Bild zu verschaffen und noch mehr Details zu erfahren. Nach Gesprächen mit drei verschiedenen Familien stand meine Entscheidung fest.
Ich teilte ihnen mit, dass ich gerne in ihrer Familie leben und als Au-pair arbeiten würde. Beide Seiten waren einverstanden und so kam es im letzten Schritt zur Vertragsunterzeichnung, in dem alles Wichtige geregelt wurde. Bevor es im September losgehen sollte, hatten wir noch ein weiteres Gespräch, in dem ich die drei Kinder kennenlernte.
Mitte September verabschiedete ich mich nun also am Bahnhof von meiner Familie und meinen engsten Freunden, die mitgekommen waren. Ich fühlte eine Mischung aus Trauer und Vorfreude auf die bevorstehende Zeit, wobei letzteres eindeutig überwog, da ich auch wusste, dass ich im Zweifelsfall immer zurückkommen konnte und auch schon feststand, dass meine Familie mich bereits im nächsten Monat besuchen kommen würde und ich über Weihnachten für ein paar Tage zuhause wäre.
Nach einer längeren Reise kam ich gegen Nachmittag/Abend in Madrid an und wurde vom Gastvater am Flughafen abgeholt. Zuhause angekommen, bekam ich eine kleine Wohnungstour, lernte den Rest der Familie persönlich kennen und richtete mich in meinem Zimmer ein.
In den folgenden Tagen besprachen wir dann noch detaillierter für was ich alles zuständig war und ich wurde mit der Routine und Organisation im Haushalt vertraut gemacht. Zudem bekam ich eine Art Stundenplan von den Eltern überreicht, in dem vermerkt war, wann die Kinder jeweils Schulschluss hatte und welche außerschulischen Aktivitäten am Nachmittag und Abend anstanden.
Insgesamt sah das Ganze so aus, dass ich die Kinder am Morgen zur Schule begleitete, sie dann am Nachmittag abholte, mit ihnen die Hausaufgaben erledigte oder lernte und sie dann zu den jeweiligen Aktivitäten, die an diesem Tag anstanden, begleitete oder wir gemeinsam spielten, backten, nach draußen gingen…
Während meiner freien Zeit am Vormittag besuchte ich eine Sprachschule in der Nähe, um neue Leute kennenzulernen und natürlich meine Spanischkenntnisse noch weiter zu verbessern. Dies ist auf jeden Fall empfehlenswert, da die Sprachschulen oft auch wöchentlich außerschulische Aktivitäten und Unternehmungen in der Stadt anbieten für die man sich freiwillig eintragen kann. Waren die Kinder am Abend im Bett traf ich mich oft auch noch mit Leuten in der Nähe oder ging zum Sport ins Fitnessstudio.